Für den Erhalt des Ehrenhains

Linksjugend ['solid] Pößneck
Erinnerungskultur

Der Ehrenhain in der Rudolf-Diesel-Straße ist nicht nur die letzte Ruhestätte für die 33 Toten sowjetischen Zwangsarbeiter, 4 italienischen Kriegsgefangenen und 11 Todesopfern der KZ-Todesmärsche in Pößneck, sie ist auch Gedenk- und Mahnstätte gegen Krieg und Faschismus.

Im Mittelpunkt der Anlage, die 1965 errichtet worden ist, steht die Ehrung der sowjetischen Kämpfer, die als Befreier vom Faschismus gewürdigt werden sollten. Hier beginnen auch schon die Schwierigkeiten. Aus damaliger, staatstragender Sicht war kein Platz für ein Gedenken an die amerikanischen Truppen, die im April 1945 Pößneck erreichten, die sicher genauso "ruhmreich und ehrenvoll" an der Niederschlagung des "Dritten Reichs" beteiligt waren.

Andererseits hat die Anlage mit der Beerdigung von Staatsbürgern der Sowjetunion natürlich einen klaren Bezugsrahmen bekommen. Unabhängig von der politischen und historischen Bewertungder Erinnerungskultur in der DDR, existiert deshalb ein moralischer und rechtlicher Bestandsschutz für die Anlage.

Um dem Verfallsprozess entgegenzuwirken, möchten wir die Initiative ergreifen und das Gespräch mit Zeitzeugen und Verantwortungsträgern suchen. Wir wollen uns für eine Sanierung des Ehrenhains einsetzen und dazu eine Arbeitsgruppe gründen, die gemeinsam mit städtischen Akteuren (Grünamt), Stadtarchiv und Historikern über Maßnahmen der Instandhaltung berät.

Mit Blick auf den Denkmalschutz sowie die Grabpflege, muss es um den vordergründig um den Erhalt von Denkmälern, Gräbern sowie die Erneuerung von Gehwegen, Bepflanzung, etc. gehen.Wir setzen uns insbesondere auch dafür ein, dass eine Hinweistafel von der Arbeitsgruppe ausgearbeitet und im Eingangsbereich angebracht wird.

Darauf soll der historische Hintergrund, also Angaben zu den bestatteten Personengruppen und zur Entstehung des "Ehrenhains", erläutert werden. Wir regen an dazu an, dass Pößnecker Betriebe und Firmen sich mit Spenden beteiligen.