Fukushima mahnt - auch in Pößneck

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Die Protestwelle, die seit dem 12. März von Fukushima über Deutschland schwappte, hatte in Pößneck zu insgesamt acht Montags-Mahnwachen geführt.

Die Protestwelle, die seit dem 12. März 2011 von Fukushima über Deutschland schwappte, hatte in Pößneck zu insgesamt acht Montags-Mahnwachen geführt. Auf der Landkarte des Bündnisses „ausgestrahlt. gemeinsam gegen atomenergie“ waren wir mit Erfurt, Gera, Greiz und Illmenau auf Augenhöhe und verstärkten den Druck durch gute Pressearbeit und Informationsverteilung.

Ein wichtiger Ansatz dieses außerparlamentarischen Aktivismus war und ist die parteiunabhängige und solidarische Zusammenarbeit mit der Kirche und sozialen Bündnissen.

Die Beteiligung der LINKEN muss von Zurückhaltung, Bestimmtheit und Ernsthaftigkeit geprägt sein. Es ist eine Kernaufgabe für eine sozialistische Bewegung, die ökologischen Herausforderungen mit der sozialen Frage zu kombinieren und zu lösen. Schon Karl Marx war klar, dass die Ausbeutung der Natur Grenzen für unser weltliches Dasein bestimmen wird. Der „Stoffwechsel mit der Natur“ darf nicht zur Schaffung von Atomkraftwerken führen, die eine nicht beherrschbare Produktionseinheit darstellen.

 

„Halber Ausstieg“

Es war schon irgendwie komisch als Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag den Ausstieg aus der Kernenergie verkünden wollte. Schließlich hat sie sich persönlich seit Jahren für den Ausbau der Kerntechnologie stark gemacht. Ihr Versprechen den schnellstmöglichen Ausstieg zu wählen, hält sie damit auch nicht ein. 

Das AKW-Moratorium endet mit einem Teil-Erfolg für die Anti-Atom-Bewegung. Ohne die Massenproteste der vergangenen Monate hätte es keine Stilllegung von sieben bis acht AKW gegeben. Doch wir Atomkraftgegner werden unser Engagement noch nicht beenden. Denn die Atompolitik der Bundesregierung führt nicht zum schnellstmöglichen Ausstieg, sondern zu einer lang andauernden Fortsetzung der Gefahren. Der lange Weiterbetrieb von neun Reaktoren bis zum 2022 wird zu neuen Protesten führen.

Dass es sich bei der „Energiewende“ der Regierung um eine Mogelpackung handelt, weiß jeder, der sich eingehend mit den Möglichkeiten Erneuerbarer Energien beschäftigt. Die geplante Regelung führt nicht zum versprochenen stufenweisen Ausstieg, sondern zur nächsten Laufzeitverlängerungs-Debatte in zehn Jahren und natürlich zu vollen Atomstrom-Kapazität für die privaten AKW-Betreiber.

Unterdessen ist das Verhalten der Stromkonzerne unerträglich. Zuerst werden mit dem atomaren Risiko Milliarden verdient und dann soll noch Schadenersatz fließen, wenn die AKW endlich stillgelegt werden. Eon und RWE wollen klagen, Vattenfall will Schadenersatz. Diese Stromkonzerne haben die Bevölkerung jahrelang einem gigantischen Risiko ausgesetzt und damit Milliarden verdient – und wollen noch einmal kassieren, wenn Atomkraftwerke endlich stillgelegt werden. Das kann nicht sein!

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