Petition: Therapie für traumatisierte Geflüchtete in Thüringen sichern

refugio thüringen e.V.
Flucht & Migration

Unterschriften der Petition werden den migrationspolitischen Sprecherinnen der Landesregierung vorgelegt

28 Organisationen und Institutionen unterstützten die Forderung nach einem Erhalt und Ausbau der Kapazitäten für Psychotherapie bei REFUGIO Thüringen.

„Die dazugehörige Online-Petition fand mit fast 1.600 Unterschriften sehr viele Unterstützer*innen, die sich mit dem Verein für das Menschenrecht auf Gesundheit in Thüringen einsetzen“, so Dr. Julia Hauck (Geschäftsführerin refugio thüringen e.V.)

Im Aufruf wurde die Landesregierung aufgefordert, ihr Ziel zur dauerhaften Sicherstellung der psychosozialen Versorgung im Freistaat weiterzuverfolgen. Schnelle und unbürokratische Hilfe beim Erhalt und Ausbau der Kapazitäten war gefordert, um für psychisch erkrankte und traumatisierte Geflüchteten spezialisierte und professionelle Betreuungsangebote stellen zu können.

Für das Jahr 2018 konnten nun -- nach Gesprächen mit Vetreter*innen der Landesregierung – die im Haushalt eingestellten Fördergelder durch das Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF) beschieden und freigegeben werden. Rund eine halbe Million Euro wird bereitgestellt, um REFUGIO Thüringen zu unterstützen. Finanziert werden dolmetschergestützte psychosoziale Beratung und Körpertherapie. Zudem können nun sogenannte Interventionsscreenings als Beratung durch eine therapeutische Fachkraft angeboten werden. Eine Lösung der komplexen haushaltsrechtlichen bzw. verwaltungstechnischen Problematik zur Finanzierung von Psychotherapie bei REFUGIO Thüringen soll in Zusammenarbeit mit den für die elektronische Gesundheitskarte von Geflüchteten zuständigen Thüringer Ministerien gefunden werden.

Durch die Projektfinanzierung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Jugend und Frauen und dem UNO Flüchtlingshilfe e.V., können begrenzt Psychotherapieplätze angeboten werden – im Rahmen der personellen Kapazitäten. Die Aufnahme von neuen Klient*innen im PSZ ist wieder möglich. Die Mehrheit der angemeldeten Personen muss sich jedoch weiter auf lange Wartezeiten von über sechs Monaten einstellen.