Wald: Flächen für gemeinsames 5 Prozent-Ziel stehen fest

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ThüringenUmwelt & Natur

Thüringens Forstministerin Birgit Keller und Umweltministerin Anja Siegesmund haben heute (4. Dezember) im Kabinett die genauen Flächen für die Umsetzung der Koalitionsvereinbarung vorgestellt: Die Landesregierung wird mindestens 5 Prozent des Waldes in Thüringen dauerhaft der forstwirtschaftlichen Nutzung entziehen. Innerhalb der nächsten 10 Jahre werden auf den gemeinsam vereinbarten Flächen die notwendigen Waldumbaumaßnahmen abgeschlossen. Dann beginnt ein neuer Zyklus, der die biologische Vielfalt stärkt. Vereinbart dafür sind rund 26.500 Hektar von insgesamt rund 520 000 Hektar Wald – etwa zwei Drittel dieser Flächen werden bereits jetzt nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt. Diese Flächen müssen bis Ende 2029 aus der Nutzung genommen werden.

Birgit Keller: „Wir Thüringer sind eng mit unseren Wäldern verbunden – sie prägen unser Bundesland. Mit der nachhaltigen Nutzung der Forstwirtschaft und dem nun festgelegten Nutzungsverzicht haben wir einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt geleistet. Indem wir den Ausgleich für den Verzicht finanzieren, sorgen wir dafür, dass ThüringenForst mit seinen rund 1400 Beschäftigten seine Aufgaben auch in Zukunft erfüllen kann. Der Wald ist Erholungsraum und ein wichtiger Teil regionaler Wertschöpfung. Beides hat seinen berechtigten Platz.“

Anja Siegesmund: „Die Thüringerinnen und Thüringer können sich auf mehr Waldwildnis freuen. Wo sich unsere Wälder natürlich entwickeln können und die Bäume sehr alt werden können und langsam verrotten, entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Das ist gut für die biologische Vielfalt und gut fürs Klima. Aber auch gut für den Tourismus und die Wertschöpfung in der Region – wie zum Beispiel der Nationalpark Hainich oder das Biospährenreservat Rhön zeigen.“

Zu den Flächen gehören u.a.

  • 16.769 ha Thüringenforst, darin enthalten sind 1.001 ha Possen
  • 7.003 ha des Nationalen Naturerbes
  • 1.456 ha Landesflächen (davon 1293 ha an der Hohen Schrecke und 163 ha Flächen der Stiftung Naturschutz Thüringen)

Größere zusammenhängende Waldflächen sind im Hainich, der Hohen Schrecke, im Pöllwitzer Wald und auf dem Possen zu finden. Auf letzteren wird Anfang nächsten Jahres eine neue Natura 2000 Station eröffnet.

Für den Nutzungsverzicht am Possen und für die Kosten, die auch in den stillgelegten Wäldern entstehen, erhält Thüringenforst eine jährliche Finanzierung von rund 750.000 Euro aus Landesmitteln.

 

Hintergrund

„Aus der Nutzung genommen“ bedeutet nach Errichtungsgesetz der Anstalt öffentlichen Rechts ThüringenForst, dass auf diesen Flächen das Roden und Fällen von Bäumen sowie die Nutzung und Entnahme von Holz untersagt ist, sofern dies nicht aus Gründen der Verkehrssicherung oder des Forstschutzes für angrenzende Flächen erforderlich ist.

Diese Flächen wurden für den Nutzungsverzicht identifiziert:

TF-AöR                            16.769 ha     (63%)

NNE (Bund)                       7.003 ha     (26%)

WGT und SNT (Land)       1.456 ha       (6%)

Kommunen/Private           1.285 ha       (5%)

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