Programm zur Verhinderung von Armut

Philipp Gliesing

Umsetzung des "Landesprogramm solidarisches Zusammenleben" im Kreistag beschlossen. LINKE fordert sachlichen Umgang mit geplanten Maßnahmen zum Wohle der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Mit dem Beschluss zur Armutspräventionsstrategie "Attraktive Sozialstrukturen im ländlichen Raum – Chancengleichheit durch Vernetzung" wird ein landesweites Programm wirksam, das darauf abzielt Familien zu stärken und ein Abrutschen in Armut zu verhindern.

Mit der Vernetzung und Koordination von bereits existierenden Maßnahmen soll eine Verbesserung der sozialen Unterstützungssysteme und regionalen Angebotsstruktur erreicht werden.

Das Landesprogramm ist prozessorientiert - es ist darauf ausgelegt neue Impulse aufzunehmen oder einfach auch Bestehendes zukunftssicher zu machen.

Mehr Infos zum Landesprogramm "Solidarisches Zusammenleben der Generationen"

Bedauerlich ist das widersprüchliche Auftreten einiger Kreistagsmitglieder. Wer hinter dem "Maßnahmepaket" die "Nationale Front 2.0" vermutet, spielt nicht nur verschwörungstheoretische Denkansätze aus, sondern attestiert den Engagierten von vorneherein ein Scheitern.

Und so kam auch in der OTZ leider kaum zur Sprache, wie wichtig ArmutsPRÄVENTION ist, denn "jedes siebte Kind im Saale-Orla-Kreis gilt als bedürftig, in der Stadt Pößneck sogar jedes fünfte."

Es geht an dieser Stelle darum, dass Familien mit mittleren und niedrigen Einkommen weniger zusätzliche Belastungen haben und mehr soziales Miteinander in den Kommunen stattfindet. 

"Das Landesprogramm Solidarisches Zusammenleben der Generationen nimmt die Interessen der ganzen Familie in den Blick. Wir wollen vorhandene Angebote für Familien stärken und neue Impulse setzen. Dafür hat der Freistaat Thüringen seine Förderung mehr als verdoppelt."

Gegen die seit Jahren zunehmende soziale Ungleichheit in Deutschland und Europa, sowie angesichts eines extremen Absinkens des relativen Lohns (nach Rosa Luxemburg) sind soziale Ausgleichsmechanismen im Kapitalismus notwendig, dass muss sich auch die CDU eingestehen.

Wer "Armut zum Kotzen" findet, hat Recht. Denn es ist nicht zu ertragen, wenn am Monatsende der Hunger groß wird, immer noch Bildungshürden existieren und eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu teuer ist. Doch wer nur schreit "eure Armut kotzt uns an", glaubt auch daran, dass eine Tellerwäscher zum Millionär werden kann.