Stoppt die Abwicklung des Kreiskrankenhaus Schleiz

UPDATE: Bürgermeister fordern in Offenen Brief an Landrätin Schweinsburg: „Das Schleizer Krankenhaus muss erhalten bleiben! Öffnen Sie die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe!“ // MdL Ralf Kalich: Die Umstrukturierungsmaßnahmen im Kreiskrankenhaus Schleiz gefährden die Sicherstellung einer bedarfsgerechten stationären medizinischen Versorgung im Saale-Orla-Kreis, insbesondere die Notfallversorgung.

Die Kreiskrankenhaus Greiz GmbH verfolgt aktiv den Verkauf ihrer Tochtergesellschaft in Schleiz, um die finanziellen Defizite des KKH Greiz auszugleichen. Diese Information schockiert Betroffene, aber auch alle potentiellen Patienten in der Region. Mit der Schließung der Geburtsklinik ab dem 21.02.2020 betrifft diese Hiobsbotschaft auch junge Familien.

MdL Ralf Kalich steht im engen Kontakt zum Ministerium, um auf schnelle Lösungen zu drängen. Die Umstrukturierungsmaßnahmen im Kreiskrankenhaus Schleiz gefährden die Sicherstellung einer bedarfsgerechten stationären medizinischen Versorgung im Saale-Orla-Kreis, insbesondere die Notfallversorgung - das ist nicht hinnehmbar und wird auch vom Ministerium so wahrgenommen.

Verhandlungen zu einer Übernahme des KKH Schleiz durch eine andere Betreibergesellschaft bzw. für die zukunftssichere Neuausrichtung am Standort Schleiz müssen umgehend aufgenommen, intensiviert und arbeitnehmerorientiert geführt werden. Es gilt weitestgehende Transparenz gegenüber den Betroffenen herzustellen und die Personalebenen einzubeziehen - bei Ausschreibungsverfahren müssen natürlich nicht-öffentliche Interessen berücksichtigt werden.

Eine Online-Petition von Betroffenen sowie eine Unterschriftenaktion in Schleiz haben großen Zulauf und bringen das Unverständnis für die Abwicklung des Krankenhauses zum Ausdruck. Die heutige desolate Lage ist auch damit verbunden, dass der Landkreis auf beide Kreiskrankenhäuser keinen Einfluss mehr ausübt, da beide Standorte in Pößneck und Schleiz an Betreiber in Nachbarkreisen überführt worden sind.

Folgende Umstrukturierungsmaßnahmen sollen erfolgen:

  • Schließung der Abteilung Frauenheilkunde-Geburtshilfe (Umleitung von 1/3 der Geburten nach Greiz)
  • Schließung der Intensivstation
  • Schließung der Chirugischen Abteilung

Im Gespräch ist auch ein Bieterverfahren, um Investoren für den Aufbau einer geriatischen Reha-Klinik (Behandlung multiressistenter Keime, palliative Medizin und Beamtungsmedizin) zu gewinnen.

Für das Thüringer Gesundheitsministerium ist klar: "Verkauf und Umstrukturierung des Krankenhauses Schleiz dürfen nicht ohne Berücksichtigung der Gesamtsicht und ohne Einbeziehung des Saale-Orla-Kreises erfolgen. Es wird vorgeschlagen, kurzfristig ein entsprechendes Gespräch auf Leitungsebene mit dem KKH Greiz und den beiden Landratsämter zu führen. Das Land selbst hat die Erreichbarkeit der Krankenhäuser in einem Zeitraum von 30 min. Fahrzeit nach den Vorgaben der gestuften Notfallversorgung für die Fahrtziele Geburtshilfe, Chirugie und Intensivmedizin geprüft - und eine eklantante Unterversorgung festgestellt."

Das KKH Schleiz hat bisher einen Sicherstellungszuschlag von 400.000€ pro Jahr für die Notfallversorgung von den Kostenträgern erhalten. Nun sollen nach dem Willen der Greizer Geschäftsführung Fördermittel für die Schließung und Umstellungsmaßnahme beantragt werden.

UPDATE: Schließung der Geburtsstation vollzogen - Demo angemeldet

Zum Freitag, den 21.02.2020, schließt die Abteilung Frauenheilkunde-Geburtshilfe. Die Abwicklung des Kreiskrankenhauses scheint in Greiz bereits beschlossene Sache. Dagegen regt sich parteiübergreifender Protest im Saale-Orla-Kreis. Auf der Demonstration am Samstag, 10 Uhr, auf dem Neumarkt in Schleiz wird mit viel Solidarität gerechnet.

UPDATE: Bürgermeister der VG Seenplatte schicken Offenen Brief nach Greiz

In einem OTZ-Beitrag vom 28.02.2020 heißt es: „Im ländlichen Raum muss die erforderliche Grund-, Regel- und Notfallversorgung mit einem funktionierenden System von ausgewählten Klinik-Standorten, einem gut organisierten Zubringer- und Rettungsdienst sowie rund um die Uhr vorhandenen ambulanten und stationären Angeboten in regionalen Versorgungsverbünden sichergestellt werden. Dies kann der Krankenhausstandort Schleiz gewährleisten. Planbare Eingriffe können natürlich in spezialisierte Zentren verlagert werden. Es besteht aus unserer Sicht erheblicher Grund zur Sorge, dass der Krankenhausstandort Schleiz zugunsten des Stammhauses Greiz aufgegeben werden soll“ , heißt es in dem von VG-Chefin Mertz verschickten Schreiben.

 

Folgende OTZ-Berichte geben die Chronik der Ereignisse wieder: